Drei Wochen Neuseelands Südinsel, das bedeutet wildes Meer, abwechslungsreiche Landschaften und eine vielfältige Tierwelt. Wir haben die Insel in uns aufgesaugt und versucht alles mitzunehmen und zu sehen, was uns interessiert. Es war eine intensive und wunderschöne Zeit. Und welche Route wir genommen und was unsere Highlights waren, erfährst du in diesem Bericht.
Inhaltsverzeichnis:
Rundreise über Neuseelands Südinsel: Start in Christchurch
Fangen wir also von ganz vor an: Nach einem kurzen Aufenthalt in Auckland mit Ausflug nach Devonport flogen wir nach Christchurch. Dort übernahmen wir unseren Wendekreisen Camper und fuhren direkt zu Freunden in der Stadt, die Nina bei ihrem ersten Neuseeland Besuch kennengelernt hat. Unser erster Campingplatz war also die Einfahrt eines Einfamilienhauses in Christchurch.
Aber wir waren scharf drauf endlich richtig loszureisen und starteten am nächsten Tag unser Abenteuer in die ferne Weite von Neuseelands Südinsel.
Erster Halt unserer Tour: Kaikoura
Es ging nach Kaikoura. Da die Straßen nach einem Erdbeben noch nicht voll befahrbar waren, wählten wir die Strecke durchs Hinterland. Nach 200km und drei Stunden Fahrt kamen wir endlich an.
Mitten in Kaikoura am Strand kochten wir unser erstes Essen im Camper, Karl besuchte seinen ersten (phantastischen), neuseeländischen Spielplatz und wir testen das erste Mal Freedom Camping. Es war wundervoll und ein traumhafter Start in unser drei Wochen Rundreise über Neuseelands Südinsel.
Tagsdrauf standen wir früh auf, denn wir hatten über book.me einen vergünstigten Whale-Watching-Flug gebucht. Da das Wetter diesig war, sahen wir nicht viel, hatten aber letztlich Erfolg und sahen einen Blauwal.
Nach dem Flug ging es für uns auf den Peninsula Walkway. Auf unserer ersten Wanderung liefen wir über Kaikouras Peninsula, kamen den Robben ganz nah und belohnten uns mit einem fürstlichen Essen.
Unseren Bericht über Kaikoura und den Flug findest du hier und über die Peninsula-Wanderung kannst du hier nachlesen.
Zwischenstopp in Geraldine
Unser nächstes Ziel war Oamaru südlich von Christchurch. Damit das Reisen nicht zu stressig wird, machten wir etwa auf der Hälfte der Strecke nach gut 200km in Geraldine Stopp für eine Nacht.
Aber bevor wir auf dem Farmyard Holiday Park eincheckten, besuchten wir die Craftbier-Brauerei Valley Brewing Company. Sie liegt nur wenige Kilometer weiter südlich und ist für Sebastian, als leidenschaftlicher Biersommelier und Hobbybrauer, ein Must-See.
Unser Campingplatz war super und perfekt für den Familienurlaub. Karl hatte sehr viel Spaß und spielte stundenlang auf dem riesigen Spielplatz und fütterte die vielen Tiere des Holiday Parks.
Unsere Bewertung vom Farmyard Holiday Park findest du hier.
Von Geraldine über Timaru und Waimate nach Oamaru
Nach einem Ritt auf dem Esel (ja das ist wörtlich gemeint) ging es weiter Richtung Geraldine. Damit es nicht zu langweilig ist, hielten wir in Timaru und liefen den Otipua Wetlands Walk. Der einstündige Weg geht am Saltwater Creek entlang bis zu einem riesigen, wunderschönen Strand. Hier kannst Du unseren Bericht dazu lesen.
Von Timaru fuhren wir 45 km bis nach Waimate. Hier besuchten wir den EnkleDooVery Korna Wallaby Park. Wie der Name schon vermuten lässt, es handelt sich um einen Wallaby Park. Füttern und streicheln ausdrücklich erlaubt. Für uns ein absolutes Muss, wennn man in die Nähe ist. Schau mal in unseren Artikel rein.
Nach weiteren 48 km kamen wir in Oamaru an und checkten an unserem Campingplatz „Harbour Tourist Park“ ein. Dieser liegt direkt am Hafen und an der Innenstadt neben einem der futuristischsten Spielplätze in Neuseeland. Ansonsten ist er etwas kahl und ungemütlich, aber das besondere ist auch nicht der Campingplatz, sondern die Pinguine, die unter der Küche nisten und auch manchmal quer über den Platz laufen. Wir haben auch einen gesehen.
Oamaru selbst als Hauptstadt des Steampunk. Es gibt dort das Steampunk Headquarter, den Spielplatz im Steampunk Design und eine Pinguinkolonie. Wir liessen die viktoriansch Gebäude auf uns wirken, versuchten uns im angeln und fuhren eine Runde mit der Dampfeisenbahn, die am Wochenende von der Innenstadt zur Pinguinkolonie fährt.
Nach Aramoana mit Zwischenstopp bei den Moeraki Boulders und am Katiki Point Lighthouse
Nach zwei Nächte ging es für uns weiter nach Aramoana an der Mündung des Otago Harbours östlich von Dunedin. Auf dem Weg dorthin stoppten wir bei den berühmten Moeraki Boulders.
Diese dekorativ im Meer liegenden runden Felsen gelten als große Sehenswürdigkeiten unter Neuseeland Urlaubern. Wir fanden sie auch ganz hübsch, aber erstmal waren es viel weniger als wir erwartet hatten und dann war es dort, trotz Nebensaison, richtig voll. Denn jeder Touristenbus hält dort und alle stürmen gleichzeitig zu den Felsen um das coolste Foto zu machen. Wir warteten den Ansturm ab, bis alle wieder verschwunden waren und genossen ein wenig die Aussicht bevor es weiter zum Katiki Point ging. Unseren Bericht zu den Moeraki Boulders liest du hier.
Der Katiki Point ist ein Leuchtturm. Diesen kann an nicht besichtigen, aber dahinter führt ein äußerst stürmischer Weg zu Seehundkolonien und einem Pinguinbrutplatz. Die Seehunde lagen faul herum und wir erspähten sogar einen Pinguin. Das Meer war unglaublich wild und die Wellen schlugen dramatisch an die Küste. Wir lieben sowas und könnten ewig zuschauen. Aber unsere Fahrt war noch nicht vorbei.
Es ging weiter zu unserer nächsten Station Aramoana. Hier machten wir eine Nacht Freedom Camping und liefen am nächsten Tag am Strand entlang und suchten Pinguine. Außer Fußabdrücken fanden wir aber nichts. Für war das das absolute Highlight, denn Aramoanas Strand ist sehr weich, breit und einsam. Ein paar Surfer nutzten die Wellen und wir genossen die Freiheit. Mehr zu Aramoana kannst du in unserem Artikel hier lesen.
Dunedin und Brighton
Tagsdrauf besuchten wir Dunedin. Das Wetter war eher mau, aber Sebastian und Karl besichtigen die Speights Brauerei, während ich endlich mal etwas Zeit zum Lesen hatte. Danach regnete es stark, so dass wir auf dem Parkplatz zwischen dem Bahnhof und dem Otago Toatui Settlers Museum parkten und beiden Sehenswürdigkeiten einen Besuch abstatteten.
Danach hatten wir ein paar Probleme einen Freedom Camping Spot zu finden, der uns gefällt, und so fuhren wir nach Brighton. Dort übernachteten wir auf dem Brighton Domain Camp. Direkt am Meer und neben zwei Spielplätzen. Und wow, war das Meer dort wild. So laut und voller Energie. Im ganzen Ort waren die Wellen zu hören.
Catlins mit Zwischenstopp am Nugget Point Lighthouse und bei Jacks Blowhole
Danach ging es weiter zu unserer sechsten Camping-Station auf Neuseelands Südinsel: den Catlins. Unterwegs hielten wir beim Nugget Point Lighthouse. Die Fahrt den Berg hinauf dorthin ist schon atemberaubend. Der Fußweg ist dann auch eine Herausforderung. Ok für die meisten Menschen nicht, aber ich hatte wirklich große Probleme auf einem 2 m breiten Fußweg zu laufen und daneben geht es bis zu 133 m steil bergab. Ohne Zaun, Geländer oder irgendetwas anderes, was mir bei meiner Höhenangst geholfen hätte. Aber ich habe den Weg bis zum Leuchtturm geschafft und es ist wiedermal traumhaft.
Danach stoppten wir noch bei Jack’s Blowhole. Es ist gut 200 m vom Meer entfernt und wird durch einen unterirrdischen Zugang mit selbigem verbunden. Das Wasser steigt, blubbert und bläst im Blowhole nach oben. Das fanden wir ganz nett, aber wir würden nicht nochmal extra ganz hinlaufen.
Zu guter Letzt kamen wir in den Catlins an. Ab hier ging es nur noch auf Gravel Roads (Schotterpisten) weiter. Wir hatten uns sehr drauf gefreut die Catlins zu entdecken, aber leider regnete es sehr, so dass weder die Aussicht noch die Landschaft spannend waren. Wir übernachteten einmal auf einem DOC Campingplatz. Der Weg dahin war gewagt. Google Maps sagte uns „noch 500 m – 6 Minuten Fahrtzeit“. Und google hatte recht.
Nach einer Nacht auf dem Platz hatten wir genug vom Regen und unserem Campingplatz, der eigentlich eine matschige mit Schafkot übersähte Wiese war und entschieden uns weiter nach Invercargill zu fahren.
Über die Curio Bay und den Slope Point nach Invercargill
Auf der Fahrt nach Invercargill hielten wir in der Curio Bay bei Waikawa an. Hier besichtigten wir den versteinerten Wald (Petrified Forest) und hielten Ausschau nach Walen, Pinguinen und Delfinen. Letztere sahen wir sogar in den Wellen rumspringen. Zumindest glauben wir das 😉
Dann gibt es zum Slope Point, Neuseeland südlichstem Punkt auf der Südinsel. Eigentlich wollten wir dahin wandern, aber als wir am Parkplatz ankamen, fing es mächtig an zu regnen. So begnügten wir uns mit dem Gefühl in der Nähe des südlichsten Punkte gewesen zu sein und fuhren weiter nach Invercargill.
Die Stadt hat den Ruf nicht die Schönste zu sein und ja, dies stimmte bereits beim ersten Besuch vor 13 Jahren und es ist heute immernoch so. Es gibt zwar nette Ecken, aber insgesamt ist Invercargill viel weniger schön als Wellington, Dunedin, Auckland & Co. Trotzdem blieben wir zwei Nächte auf dem Central City Camping Park. Die Tage verbrachten wir mit einem Besuch des Schwimmbads „Splash Palace“, einem Spaziergang durch die Innenstadt und Karl liebte den großen Spielplatz im Queens Park.
Die Tage waren Mitte April immer noch sehr schön, aber nachts wurde es zusehends kälter im Süden. Daher entschieden wir uns weiter in den Norden zu fahren.
Nach Wanaka mit Abstecher nach Queenstown und Arrowtown
Unser Weg führte uns von Invercargill nach Queenstown. Der Weg dorthin ist schön und besonders die letzten Kilometer am Lake Wakatipu sind die Reise wert. Was für eine Aussicht und die Farbe des Sees ist wunderschön. Dazu die schneebedeckten Berge außen herum. Atemberaubend.
Queenstown selbst ist eher eine Enttäuschung. Die Stadt ist touristisch so überlaufen, es ist unfassbar. Wenn uns jemand gesagt hätte: „ihr seid gerade in der Hauptsaison am Ballermann„… wir hätten es geglaubt. Menschenmaßen schoben sich durch die Straßen, so etwas hatten wir in Neuseeland noch nicht erlebt. Einen Parkplatz fanden wir auch nicht, daher entschieden wir uns weiter Richtung Arrowtown zu fahren. Eigentlich schade, denn die Berge, besonders die Remarkables (bekannt aus den Herr der Ringe-Filmen), laden zum Wandern ein. Aber uns war es einfach viel zu voll und uns fehlte das Neuseeland-Feeling in das wir uns so verliebt haben.
Die ehemalige Goldgräberstadt Arrowtown ist insgesamt besinnlicher, aber an den Hauptsehenswürdigkeiten war es uns trotzdem zu voll. Also suchten wir uns einen Spielplatz, relaxten ein bißchen und fuhren weiter nach Wanaka.
Dort kamen wir gegen 16 Uhr an. Um uns die Beine zu vertreten, wollten wir spontan den Mount Iron Rundweg laufen. Der war mit 1,5 Stunden angesetzt. Da er wirklich steil war für uns (wir kommen aus Schleswig-Holstein, unser größter „Berg“ ist etwa 160 m hoch von daher macht der Mount Iron für uns seinem Namen alle Ehre) und Karl alles alleine laufen wollte, benötigten wir gut 2,5 Stunden und mussten die letzten Meter im Dunkeln zurückgehen.
Am nächsten Tag besuchten wir noch die Puzzling World in Wanaka und fuhren dann weiter nach Norden Richtung Arthur’s Pass.
Viele fahren von dort Richtung Milford Sound. Dies haben wir dieses Mal ausgelassen, aber Ina vom Genussbummler, zeigt dir wie es dort aussieht: Bootstour Milford Sound.
433 km von Wanaka vorbei am Lake Tekapo, den Clay Cliffs bis zum Freedom Camp Waimakariri River vorm Arthur’s Pass
Also zogen wir durch und fuhren circa 433 km zu unserem nächsten Freedom Camping Spot am Waimakariri River in der Nähe von Sheffield. Von hier waren es nur etwa 100 km bis zum Arthur’s Pass, unserem nächsten Ziel.
Auf dem Weg zum Waimakariri River fuhren wir am schönsten See schlechthin vorbei: dem Lake Tekapo. Seine Farbe ist so unbeschreiblich türkis und er kann locker mit so manchem Südsee-Traum mithalten. Als wir dort waren, war es allerdings trübes Wetter und der See konnte nicht so strahlen, wie er es bei Sonnenlicht macht, trotzdem war es schön.
Dann stoppten wir noch bei den Clay Cliffs in der Nähe Omarama. Die fast senkrecht aufragenden Felswände sehen spektakulär aus und man kann dazwischen spazieren gehen um alles genauer zu betrachten. Und auch der Blick in die andere Richtung über die weite Ebene Richtung Berge ist äußerst sehenswert.
Über den Arthur’s Pass nach Westport an der Westküste mit Zwischenstopp in Greymouth und an den Pancake Rocks
Am nächsten Morgen machten wir uns auf die 190 km von unserem Campground über den Arthur’s Pass zurückzulegen. Die Strecke war wirklich schön, schade war nur, dass wir keine Keas getroffen haben.
Angekommen an der Westküste der Südinsel stoppten wir in Greymouth, kauften uns Snacks und verbrachten einige Zeit auf einem Spielplatz im Dixon Park.
Danach fuhren wir weiter zu den Pancake Rocks, die trotz vieler Touristen einen Besuch wert sind und versuchten uns als Höhlenforscher in der naheliegenden Punakaiki Cave. Aber bereits nach wenigen Meter mussten wir feststellen, dass das nicht so unser Ding ist. Der Eingang ist so schmal und der Gedanke im stockfinsteren da herumzuirren… nein, das war nichts für uns.
Lieber genossen wir die Fahrt an der rauen Westküste und staunten immer wieder über die ursprüngliche Natur. Es wirkte so, als würden gleich Dinosaurier aus dem Dschungel kommen.
Unser Ziel war ein Freedom Camping Platz am Strand von Westport.
Traumziel Abel Tasman Park mit Zwischenstopp an der Buller Gorge Hängebrücke
Tagsdrauf feierten wir unseren Hochzeitstag mit Subs bei Subway. Danach machten wir uns an die 240 km zu unserem nächsten Ziel: Kaiteriteri im Abel Tasman Park.
Unterwegs statteten wir der Buller Gorge Zwischen Murchison und Westport einen Besuch ab. Neuseelands längste Hängebrücke führt über den Buller River auf eine kleine Insel.
In Kaiteriteri angekommen, fühlten wir uns wie im Paradies.Das Meer ist so sanft, das Wetter empfing uns mit warmen, sommerähnlichen Temperaturen und der Strand leuchtete im satten Orange. Wir verliebten uns sofort und blieben direkt ein paar Tage länger dort.
Während unseres Aufenthalts machten wir eine 7 km lange Wanderung von der Apple Tree Bay bis nach Anchorage. Eigentlich wollten wir eine kürzere Strecke laufen, aber die Mitarbeiterin sagte uns, dass die anderen Wege zwar kürzer, aber mit mehr Steigungen und somit anstrengender sind und genauso lange dauern wie unser 7 km Walk. Und was sollen wir sagen? Der Weg war super, relativ relaxt und unser 4 jähriger Karl ist die ganze Strecke locker mitgelaufen.
Letzter Stopp auf der Südinsel Rundreise: Linkwater in den Marlborough Sounds
Unser letzter Stopp auf unserer Rundreise auf Neuseelands Südinsel war das klitzekleine Örtchen Linkwater in den Marlborough Sounds.
Hier wohnten wir einige Zeit im Smith Farm Family Park. Dieser Campingplatz liegt sehr schön im Grünen, hat viele Tiere zum Füttern für die Kinder und es gibt einen Spazierweg zu einem Glühwürmchen Gebiet mitten im Wald.
In den folgenden Tagen relaxten wir, machten Ausflüge nach Nelson und zum dortigen Founder’s Park, außerdem eine Bootstour durch die Marlborough Sounds. Dort angelten wir auch einen Nachmittag lang und dabei besuchte uns eine Robbe. Es waren schöne Tage und so machten wir uns nach gut drei Wochen mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf zur Nordinsel.
Und was wir dort erlebten, erfahrt ihr im Bericht zu unserer Route auf der Nordinsel Neuseelands. Mehr dazu demnächst hier natürlich.
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