Der erste Tag unserer Städtereise begann und wir waren bereit für die Sehenswürdigkeiten Lissabons! Neugierig zogen wir los um die Stadt zu erkunden und uns ein paar Eindrücke zu verschaffen. In diesem Beitrag erfahrt ihr, was ihr an einem Urlaubstag in Lissabon alles erleben könnt.
Inhaltsverzeichnis:
Fast planlos in Lissabon
Normalerweise informiere ich mich vorab immer recht intensiv über unsere Urlaubsziele. Nicht nur weil wir mit Kind verreisen, sondern auch, weil es mir sehr viel Spaß macht und die Reisevorfreude unglaublich steigert. Dieses Mal war es aber anders. Bis auf die Tipps von Anita zu den Sehenswürdigkeiten Lissabons habe ich mich nicht weiter informiert. Denn unsere Mitreisenden, Sebastians Tante und Onkel, waren einige Jahre zuvor schon in Lissabon und hatten sich angeboten uns die Stadt zu zeigen. Das haben wir gern angenommen und so sind wir ziemlich uninformiert losgeflogen. Natürlich wurden wir nicht enttäuscht. Aber lest selbst, was wir erlebt haben und welche Lissabonner Sehenswürdigkeiten wir empfehlen.
Erste Eindrücke von Lissabons Innenstadt
Da unser Airbnb Apartment am Platz Martim Moniz lag, waren wir praktisch direkt in der Innenstadt. Circa 250 m trennten uns von der lebhaften Einkaufszone und den Lissaboner Sehenswürdigkeiten. Der perfekte Platz für solch eine Städtereise.
Hier mal die ersten Eindrücke von der Stadt:
Als erstes fiel uns auf, dass in Lissabon wirklich unglaublich viel Liebe und Details in Pflasterarbeiten und Fliesen stecken. Viele Straßenpflaster sind in tollen Mustern verlegt wie hier zum Beispiel auf dem Rossio Platz mit der Statue von Pedro IV:
Wir wollten die Stadt erst einmal auf uns wirken lassen und kehrten in einer süßen Pastelaria ein. Pastelaria sind Bäckereien und verkaufen sehr viele süße Leckereien. Besonders gut sind Pastéis de Nata, kleine Puddingtörtchen mit Blätterteig. Allerdings sind sie auch ziemlich reichhaltig, so dass man sich nicht von der kleinen Größe täuschen lassen sollte, eines oder zwei reichen wirklich aus um für einige Zeit satt zu sein.
Die berühmtesten Pastéis de Nata (hier unser Rezept zum Nachbacken) gibt es in der Confeitaria Pastéis de Belém. Die Schlange der Anstehenden ist unfassbar lang, daher haben wir uns nicht angestellt und stattdessen die Pastéis de Nata von Fabricio Proprio am Rossio Platz getestet. Sie waren unglaublich lecker und wir können uns beim besten Willen nicht vorstellen, wie man die Dinger noch besser machen kann.
Hat jemand von euch schonmal die „echten“ Pastéis aus Belem getestet und kann uns sagen, was diese ausmacht? Oder ist das eher die Marke und das Image, das dort mitverkauft wird?
Übrigens: In den Lissaboner Bäckereien gibt es oft Angebote für die Pastéis wie sechs Stück zum Preis von fünf. Das sollte man in Anspruch nehmen, denn die Dinger sind wirklich gut und man kann sie über den ganzen Tag verteilt snacken.
Eindrücke der Rua Augusta in Lissabon
Vom Rossio Platz ging es weiter zur Rua Augusta. Das ist eine große Einkaufsstraße. Von ihr zweigen noch viele weitere Einkaufsmöglichkeiten ab. Das schöne an der Rua Augusta ist, dass man direkt auf den Triumphbogen Arco de Rua Augusta zuläuft. Dahinter gibt es einen großen Platz, den Praca do Comercio.
Dieser grenzt an den Fluss Tejo. Genau, an den Fluss, nicht ans Meer. Es wirkt auf den Landkarten meist so, als würde Lissabon am Meer liegen, aber eigentlich ist es ein Stückchen entfernt und der Fluss Tejo verbindet die Stadt mit dem Atlantik. Es sei aber dazu gesagt, dass der Tejo wirklich sehr breit ist und daher schon wie ein Meer wirkt. Wie breit genau, wissen wir nicht, aber die „Brücke des 25.April“, die Lissabon mit der Stadt Almada verbindet, ist eine über 2km lange Hängebrücke über dem Tejo. Dementsprechend wird der Fluss an der Stelle auch ca. 2km breit sein.
Auf jeden Fall ist der Tejo beeindruckend und wunderschön. Eigentlich passt er ziemlich gut in diese wunderschöne Stadt.
Da Lissabon teilweise sehr steile Anstiege hat, gibt es Fahrstühle wie den Elevador de Santa Justa (auch Elevador do Carmo genannt), die die Unterstadt mit der Oberstadt verbinden. Diese tollen Fahrstühle sind schon eine Sehenswürdigkeit für sich und zahlreiche Touristen fahren damit nur um des Fahrens willen.
Der Elevador de Santa Justa ist 45m hoch. Oben drauf gibt es eine Aussichtsplattform, die wir aber nicht besucht haben, da wir noch an vielen anderen (teilweise kostenlosen) Aussichtplätzen waren. Tipp: Die Fahrstühle sind im 24 Stunden oder auch Mehrtages-Ticket des öffentlichen Nahverkehrs inklusive. Ohne das Ticket kostet die Fahrt etwa 4,-€
Aus der Innenstadt von Lissabon nach Belem
Vom Praca do Comercion nahmen wir die Straßenbahn E15 raus nach Belem.
Eigentlich wollten wir in der Straßenbahn ein 24-Stunden-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr kaufen. Als wir dann in die proppevolle Bahn eingestiegen waren, standen wir vorm Automaten und mussten feststellen, dass man dort nur Tickets für eine Fahrt kaufen kann. Da wir keine andere Wahl hatten, lösten wir diese für etwa 2,80€ pro Person.
Am Zielort, dem Kloster Mosteiro dos Jerónimos, gingen wir dann zu einem Touristeninfostand. Dort erfuhren wir, dass es in einem nahe gelegenen Kiosk die 24-Stunden-Tickets gibt. Diese Fahrkarten gelten 24 Stunden ab dem Zeitpunkt der Entwertung und kosten nur 6,-€. Sie sind in den Bussen, Straßenbahnen und der Metro gültig. Fazit: Vor Fahrtantritt ein Ticket kaufen, denn das lohnt sich wirklich.
Am Kloster machten wir dann nur ein paar Fotos von außen. Für die Besichtigung dieses Weltkulturerbes benötigt man definitiv viel Zeit, die wir leider nicht hatten. Aber wenn wir zurückkehren, werden wir die Besichtigung definitiv auf unsere To-Do-Liste setzen.
Und Karl? Der hat sich gemütlich in seinem Buggy durch die Stadt schieben lassen und sich regelmäßig mit Gemüsesnacks und Getränken versorgen lassen. Das Fahren mit der Straßenbahn war definitiv ein Highlight für ihn. Er liebt alles, was Räder hat und fährt. Und so saß er die ganze Fahrt über sehr aufgeregt in der Straßenbahn und schaute aus dem Fenster. Vor dem Kloster gibt es einen Park, den er dann gern nutzte um sich die Beine zu vertreten und mit uns um die Wette zu laufen.
Unser Weg führte uns weiter durch den Jardim do Praca do Imperio, so eine Art Parkanlage mit riesigem Springbrunnen. Kurz darauf kamen wir bei unserem nächsten Ziel an, dem Padrao dos Descobrimentos.
Das Padrao do Descobrimentos ist das „Denkmal der Entdeckungen“ und gehört definitiv zu den Top Sehenswürdigkeiten von Lissabon. Der wuchtige Bau wurde 1960 zum 500.Todestag von Heinrich dem Seefahrer errichtet. Das 56m hohe Denkmal soll einem Schiffbug gleichen, der in den Tejo hineinragt. Für einen Eintritt von ca. 3,-€ kann man das Padrao do Descobrimentos hochsteigen und wechselnde Ausstellungen im Keller besichtigen.
Übrigens: Bei Tanja könnt ihr sehen, was ihr auf der anderen Seite des Tejo bei der Christusstatue in Almada erleben könnt. Ein toller Aussichtspunkt, den wir uns für die nächste Lissabon-Reise aufgeschrieben haben.
Weltkulturerbe Torre de Belem
Als Nächstes gingen wir am Tejo entlang, Ziel: Lissabons Sehenswürdigkeit Torre de Belem. Der Spazierweg geht direkt am Wasser lang, ohne Mauer oder Ähnliches, daher muss man mit Kindern vorsichtig sein und immer ein Auge auf sie haben. Karl lief aber mit genug Abstand vom Fluss entfernt über die Rasenfläche, kletterte vergnügt auf zwei Bullenstatuen und bestaunte den verlassenen Leuchtturm. Danach gab es noch eine Kugel Eis und sein Tag war perfekt.
Schließlich sind wir am Torre de Belem angekommen. Dieses UNESCO Weltkulturerbe wurde 1521 als Wachturm für den Lissabonner Hafen erstellt. Der Turm steht mitten im Wasser und ist sehr schön anzusehen. Natürlich kann man ihn auch besichtigen, was wir dieses Mal aber nicht geschafft haben. Na, da haben wir doch noch einen weiteren Grund für einen erneuten Besuch von Lissabon 😉
Nach dem Torre de Belem fuhren wir zurück zu unserem Apartment am Martim Moniz und legten eine Nachmittagspause ein.
Bunt gemischte Eindrücke von Lissabon
Lissabon besteht nicht nur aus Sehenswürdigkeiten. Dank der Lage am Tejo und dem hügeligen Stadtbild ist die Stadt an sich eine Sehenswürdigkeit. Während man Schrägungen, Treppen und steile Straßen erklimmt, ergeben sich immer wieder tolle Aussichten auf die Stadt. Hier noch einige bunt gemischte Foto dazu:
Abends auf dem Aussichtpunkt Miradouro de Sao Pedro de Alcantara
Abends gingen wir noch einmal raus zu einem Aussichtsplatz, dem Miradouro de Sao Pedro de Alcantara. In ganz Lissabon gibt es verschiedene ausgewiesene Miradouros, die alle schöne Aussichten über die Stadt gewähren.
Um zum Aussichtsplatz hoch zu kommen, hat man zwei Möglichkeiten: entweder man steigt eine sehr steile Straße hoch oder man nimmt die Standseilbahn Elevador da Gloria. Für Karl war die Sache klar: Standseilbahn und dem stimmten wir aufgrund der heftigen Steigung natürlich umgehend zu. Übrigens: Auch diese Fahrt ist im 24-Stunden-Ticket inklusive.
Leider sind die Bilder nicht schön geworden, daher gibt es nur ein Foto vom Aussichtspunkt. Aber glaubt uns, es war toll da oben und wer nach Lissabon fährt, sollte diesen Miradouro definitiv am Tag und in der Nacht besuchen.
Ginjinha – Das Traditionsgetränk Lissabons
Auf dem Weg zurück ins Apartment kamen wir an einer komischen Bude vorbei. Massig Menschen standen in Grüppchen davor und tranken etwas. Ein kurzer Check ergab: Das ist die Stehbar A Ginjinha. Seit 150 Jahren wird hier nichts anderes als Ginjinha, portugiesischer, aus Sauerkirschen hergestellter Likör, ausgeschenkt.
Beliebt bei Touristen und Einheimischen wird dieser Ginjinha direkt vor der Bar getrunken. Der Becher, mit oder ohne eingelegten Kirschen, kostet etwa 1,50€. Die Kirschkerne werden traditionell direkt auf den Boden gespuckt.
Sebastian, Tante und Onkel waren begeistert und haben gern probiert. Ich habe mir sagen lassen, dass der Ginjinha auch toll geschmeckt hat.
Danach ging es ins Apartment zu wohlverdienten Schlaf. Am nächsten Tag sollte unsere Entdeckungstour weitergehen. Den Bericht dazu findet ihr hier. Es ging für uns mit der alten Straßenbahn durch die Stadt, zur Burg und zu einem absoluten Geheimtipp: einem Friedhof, der megaspannend war.
[pinit]
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Ein ganz toller Artikel über eine wunderschöne Stadt 😉 Vielen Dank, dass ich den Artikel zur Blogparade hinzufügen durfte. Vielleicht mögt ihr einen Link zur Blogparade setzen, dann finden die Leser eventuell auch andere Artikel über europäische Traumziele, die sie interessieren könnte 😉
Liebe Grüße
Maria
Hi Maria, hab ich am Ende des Beitrags eingefügt 🙂 Hab den Link zur Blogparade auch klickbar gemacht (hatte ich erst vergessen). Hoffentlich sammelst Du ganz viele wunderschöne Beiträge!
Viele Grüße, Nina
Liebe Nina,
vielen Dank für diesen tollen Artikel und vor allem die wunderschönen Eindrücke von Lissabon durch Eure Fotos.
Ich war bisher noch nicht in Portugal und es steht auf meiner Reiseliste. Mit Eurem Artikel ist Portugal ein paar Plätze nach oben gestiegen.
Sonnige Grüße,
Nicolo
PS: Rundfahrten mit historischen Straßenbahn finde ich ja immer mega.
Hallo Nicolo,
freut mich sehr, dass Dir unsere Berichte gefallen haben. Lissabon war unser Einstieg in Portugal. Ich glaube es gibt megaviel zu entdecken in Portugal und wir müssen da unbedingt mal für länger hin.
Viele Grüße, Nina
Ich war vor einigen Jahren selbst mal in Lissabon und habe mich in diese Stadt verliebt. Ich finde, sie ist eine der schönsten Städte Europas. Wird Zeit, dass wir wieder einmal hinfahren.
Dem können wir nur zustimmen 🙂
Aber im nächsten jahr bestimmt… Dieses Jahr hat es leider nicht geklappt nach Lissabon zu fliegen. Aber ich werde nach den tollen Bildern mal dezent bei unserer Planung den Städtenamen fallen lassen….
Du wirst es nicht bereuen 😉
Lissabon sieht echt toll aus. Ich mag es immer wenn die Städte am Wasser liegen – wenn es dann noch das Meer ist: wunderbar!
LG Annika
Huhu Annika,
Lissabon ist wirklich schön. Das witzige ist, die Stadt liegt gar nicht am Meer. Das Wasser, was Du siehst ist der Tejo, ein Fluss, der zum Meer führt.
Viele Grüße, Nina
Toll! Lissabon steht schon lange auf meiner Liste und du hast den Wunsch nochmal bekräftigt. Besonders dein Bild „Blick auf den Rossio Platz von oben“ hat mir gut gefallen!
Das freut uns. Vielen Dank für die netten Worte!
Ich liebe ja Städte und Lissabon sieht absolut verführerisch aus. Das Foto mit dem Blick auf den Rossio Platz hat es mir am Meisten angetan.
Jetzt hab ich gerade gesehen, mein Kommentar steht schon fast genauso da von Fratuschi, na dann muss es ja stimmen wenn wir es beide so sehen. 🙂
In Lissabon war ich leider noch nie – wird Zeit das nachzuholen! Danke für den tollen Artikel 🙂
Lissabon muß so eine tolle Stadt sein, was dein Artikel ja auch bestätigt. Leider war ich bis jetzt noch nie dort, das muß ich aber unbedingt nachholen. Und deinen Tipp mit dem Kirschlikör muß ich mir echt merken, daß klingt lecker.
LG
Ina
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Hi Nina,
Ich war vor ein paar Jahren für einen Tag in Lissabon, ehe es für uns weiter nach Porto zum Fußball ging. Wir hatten also ca. 10 Stunden in Lissabon. Es regnete, ich hatte die falsche Kleidung dabei und und so ist meine Erinnerung an Lissabon bis heute eher nicht sooo positiv. In Porto hingegen schien die Sonne, wir hatten blauen Himmel und ich schwärme immer wieder gerne von meinen tollen Tagen in Porto. Du merkst, ich brauche die Sonne wirklich 🙂
Aber dein Artikel macht wirklich nochmal Lust auf Lissabon. Werde ich auf meine Liste schreiben 🙂 Danke dafür!
Lieben Gruß
Saskia
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