Unterwegs in den Straßen von Mandalay

Unsere letzten Tage in Myanmar verbrachten wir in der zweitgrößten Stadt des Landes: Mandalay. Mit 1,6 Millionen Einwohnern ist Mandalay etwa  so groß wie Hamburg und bietet Reisenden eine Menge Entdeckungsmöglichkeiten, wie wir auf unserer Tour durch Mandalays Straßen erfahren konnten.

Zegyo Market in Mandalay

Unser Hotel in Mandalay: Mingalar Hotel

Wir geben es zu, dieses Mal hatten wir echt Probleme ein Hotel zu finden, dass uns gefiel, gut lag und auch preislich in Ordnung war. Nach langem Hin und Her entschieden wir uns für das Mingalar Hotel*.

Dieses Hotel liegt ziemlich zentral. Bis zum riesigen Zegyo Market sind es etwa 700m, zum Irrawaddy River 1,2km und 1,5km bis zu den Mauern des Mya Nan San Kyaw Golden Palace / Mandalay Palace. Genau richtig für uns, denn wir laufen auch gern mal zu Sehenswürdigkeiten um auf dem Weg dorthin noch andere interessante Ecken zu entdecken.

Nach unserer strapaziösen Busfahrt kamen wir abends endlich am Hotel an. Der Check-in ging schnell und die Mitarbeiter empfingen uns sehr freundlich. Allerdings war der erste Eindruck der Gegend etwas finster. Denn nicht nur einige Sehenswürdigkeiten Mandalays liegen in der Nähe, nein, auch einer von Mandalays Busbahnhöfen, der Thiri Mingalar, liegt nur etwa 400m entfernt. Dementsprechend parkten überall Busse auf der Straße. Außerdem war die Straßenbeleuchtung spärlich. Irgendwie passte das alles zu unserer finsteren Stimmung.

Unser Zimmer gefiel uns gut. Ein großes Doppelbett und ein Einzelbett, beide aus schönem Holz. Dazu ein großer Kühlschrank, Fernseher, Schreibtisch, zwei Stühle und ein kleiner Tisch. Das Bad war neu gefliest und insgesamt war alles sehr sauber.  Und nicht nur das, auch der Preis von 25,-€ pro Nacht für diese Suite war sehr günstig.

Suite Mingalar Hotel Mandalay 3 Bett Zimmer

Ein Blick in unser Zimmer im Mingalar Hotel, Mandalay.

Bild Badezimmer Suite Mingalar Hotel Mandalay 3 Bett Zimmer in Mandalay Myanmar mit Kindern

Unser schönes, sauberes Bad.

Manches gefiel uns wiederum nicht so sehr, z.B. ging das Frühstück nur von 7-9 Uhr und wenn etwas in der Zeit ausging, wurde nicht nachgelegt. Einmal war morgens um 7 Uhr bereits eine chinesische Reisegruppe beim Frühstück und als wir gegen 8 Uhr kamen, gab es nur noch Reste. Selbst der Saft war leer und blieb es auch.

Außerdem war das Frühstück fast nur auf chinesische Gäste ausgelegt, das bedeutet, es gab eine sehr begrenzte Auswahl an europäischen Gerichten. Eigentlich nur Toast mit Marmelade, Kekse und Früchte. Und die Qualität davon war mittelprächtig. Das Toast sehr fest und trocken, die Butter schmeckte leicht ranzig und die Marmelade war eher ein Zuckeraufstrich mit roter Farbe. Irgendwie war es das dürftigste Frühstück auf der ganzen Reise. Versteht uns nicht falsch, wir haben kein Problem damit Bratnudeln zum Frühstück zu essen und erwarten auch kein ausgiebiges deutsches Frühstück, aber manchmal steht uns auch der Sinn nach etwas anderem und wenn es nur ein langweiliges, aber frisches Toast mit Marmelade ist.

Ausblick über Mandalay vom Frühstücksraum des Mingalar Hotel

Auch wenn das Frühstück nicht so toll war, die Aussicht aus dem Frühstücksraum war sehr schön.

Auch in unserem Zimmer hatten wir kleine Probleme, zuallerst war da die Klimaanlage. Diese hing direkt neben den Kopfteilen des Bettes. Das fiel uns erst nicht auf und so hatten wir nach der ersten Nacht im Dauerluftzug steife Nacken und eine Erkältung. Also schliefen wir fortan in unglaublich schwüler Luft, was auch nicht wirklich angenehm war.

Weiter störte es uns, dass über unserem Fenster außen eine Hausbeleuchtung angebracht war. Diese leuchtete direkt ins Zimmer. Die Verdunklungsgardinen reichten da nicht mehr, es war immer sehr hell im Zimmer. Da uns das Zimmer aber ansonsten gut gefiel, behielten wir es trotzdem und irgendwann gewöhnten wir uns an unsere private Partybeleuchtung.

Hm, wenn ich mir das so anschaue, gibt es wirklich nichts gravierendes, was uns nicht gefiel. Dafür hatten wir andere Dinge, die wir richtig toll fanden, z.B. schenkte der Hoteldirektor Karl täglich etwas Obst oder Kuchen. Oder wir durften kostenlos am letzten Tag bis Abends um 19 Uhr im Zimmer bleiben. Besonders nett war auch, dass uns auf Nachfrage ein Pauschalpreis von 5.000 Kyat (ca. 3,50€) fürs Waschen unseres großen Beutels Schmutzwäsche angeboten wurde.

Insgesamt gefiel uns das Hotel gut, aufgrund des Frühstücks würden wir aber beim nächsten Aufenthalt in Mandalay evtl. ein anderes Hotel buchen.

Spaziergang durch Mandalay

Da wir aber nicht in Mandalay waren um im Hotel zu bleiben, begaben wir uns auf Entdeckungstour durch die Stadt. Wir liefen einfach mal grob in Richtung des großen Zeygo Market und nahmen am Leben der Burmesen in Mandalay teil. Dieses spielt sich oft auf der Straße ab und so gab es viel zu entdecken.

Wer Lust hat Mandalay mit dem Fahrrad zu entdecken, sollte sich mal den Beitrag von 2onthego anschauen.

23rd Road in Mandalay Myanmar

Die 23rd Road führt direkt vom Hotel Richtung Stadtmitte. Sieht nicht wirklich aus wie eine Millionen-Metropole, oder?

Fahrradtaxi in Mandalay

Das Fahrradtaxi gibt es überall in Mandalay und es wird auch gern genutzt.

Autowaschanlage Handwäsche Mandalay

Wer die Augen aufhält, kann viele interessante Details entdecken, wie hier die Autowaschanlage Burma-Style.

Wäsche trocknen auf der Straße

Gärten scheint es kaum zu geben. Da wird die Wäsche dann öffentlich an der Straße getrocknet.

Navigation in Mandalay

Sebastian checkt mal wieder, welche Richtung wir einschlagen müssen.

Einseifen auf der Straße

Und wenn beim Waschen eine wichtige Lieferung kommt, wird sich einfach draußen weiter eingeseift.

Löwen in der Pinya Street

Das letzte Stück der Pinya Street kurz vorm Palastgelände.

Das Mandalay eine Großstadt ist, merkt man nicht immer. Viele Wege sind noch nicht geteert, die Häuser sind oft klein und in vielen Straßen gibt es unglaublich viele Bäume. Einerseits ist die Stadt sehr grün und modern, in anderen Ecken wieder stehen sehr verfallene Häuser und es liegt viel Müll herum. Und der Verkehr ist hier, wie auch in Yangon, teilweise erdrückend. Glücklicherweise gibt es aber viele kleinere Straßen, in dem sich die Situation entspannt und man richtig durchatmen kann.

Fluss Abwasserkanals Mandalay

Über sieben Brücken musst du gehen… ob das Wasser ein Fluss oder Abwasserkanal ist, können wir nicht wirklich sagen. Wahrscheinlich ist der Übergang fließend.

Mönche beim Fußball spielen

Wer die Augen aufhält, kann auch solche Szenen entdecken: Mönche beim Fußballspiel.

Straßenszene Mandalay

Die Stadt hat wirklich sehr grüne Ecken.

Auf dem ältesten Markt Mandalays: Zeygo Market

Der Zeygo Market ist der wichtigste und älteste Markt Mandalays. Da wir Märkte lieben, führte unser Spaziergang als erstes dorthin. Dort angekommen hatten wir ein Deja-Vù das uns an Yangon erinnerte, denn der Markt war geschlossen. Laut Reiseführer sollte er sieben Tage in der Woche offen sein, aber an diesem Montag war er halt doch geschlossen. Warum auch immer.

Aber wir ließen uns nicht irritieren und liefen tagsdrauf erneut hin und dieses Mal war der Zeygo Market geöffnet.

Uhrenturm vorm Zegyo Market

Der Uhrenturm vorm Zegyo Market ist nicht zu verfehlen. Der Markt selbst ist das Gebäude direkt hinter dem Turm. Aber hinter dem Gebäude gibt es unzählbare, weitere Verkaufsstände.

Parken am Zeygo Markt

Die Parkplatzsituation scheint am Markt recht angespannt zu sein.

Dieser Markt ist wirklich sehr beeindruckend. Für den westlichen Geschmack ist dort wenig zu finden und er ist auch kein bisschen auf Touristen ausgelegt. Genau das Richtige also für Leute, die authentische Märkte lieben. Es ist sehr spannend durch dieses alte, teilweise baufällig wirkende Gebäude zu laufen und zu sehen, wie gehandelt wird und was es alles zu entdecken gibt.

Zegyo Market im Gebäudeinneren

Das Gebäude des Zegyo Markets wirkt renovierungsbedürftig, aber es wird voll genutzt.

Zegyo Market Blick nach unten

Ein Blick aus einem der oberen Stockwerke nach unten.

Zegyo Market im Inneren

So sieht es eigentlich im ganzen Gebäude aus. Teilweise sind die Gänge so schmal, dass nur einer zur Zeit durch kann. Wegweiser gibt es übrigens nicht.

Um den eigentlichen Zegyo Market herum gibt es noch unglaublich viele Marktstände, an denen weitere Waren feil geboten werden. Hier findet man auch Nahrungsmittel und besonders viele Früchte. Wie immer auf asiatischen Märkten ist das mal ein Fest, mal eine Qual für die Sinne. Je nachdem ob man sich im Obstbereich oder im Fischbereich befindet, duftet oder mieft es streng.

Trockenfisch auf dem Zegyo Market

Fisch so weit das Auge reicht.

Früchte auf dem Zegyo Market

Leckere Früchte duften da besser.

Fruchtstand Zegyo Market

Zegyo Market in Mandalay

Überall gibt es etwas zu entdecken.

Zeygo Market

Zeygo Market

Mittendurch das Gewirr fahren immer wieder Mopeds und Fahrräder. Besonders wenn man mit Kindern unterwegs ist, sollte man immer ein Auge auf den Verkehr und die Umgebung haben, damit es nicht zu einem Unfall kommt.

Insgesamt ist der Zeygo Market ein beeindruckendes, aber auch anstrengendes Erlebnis in Mandalay. Die Menschenmassen, die Geräusche und Gerüche sind fremd, aber auch spannend und wir können den Besuch dieses Markts in Mandalay nur empfehlen.

Essen in Mandalay

Anders als in Bangkok findet man in Mandalay nicht an jeder Ecke etwas zu essen. Meistens liegen mehrere Restaurants in derselben Ecke. Straßenstände haben wir fast nie gesehen.

Auf unserem ersten Spaziergang kamen wir irgendwann zu einem burmesischen Lokal, dass stark von Einheimischen besucht war. Das ist immer ein gutes Zeichen und es gab sogar eine Speisekarte mit Bildern. Was hätten wir uns mehr wünschen können? Vielleicht gutes Essen? Hey, das bekamen wir! Unser erstes Essen in Mandalay war hervorragend. Wir aßen zwei traditionelle myanmarische Nudelgerichte, außerdem gab es für alle drei etwas zu trinken und insgesamt zahlten wir nur 5.300 Kyat (ca. 3,60€). Übrigens hieß das Lokal MO Goke Daw Shan* und es liegt an der Ecke 33th und 77th Street, in der Nähe des Diamond Plaza Einkaufszentrums.

Offenes Restaurant Mandalay

Blick durch das offene Restaurant.

Speisekarte Mo Goke Dan Shan Restaurant Mandalay

Neben der burmesischen Speisekarte gab es für uns auch eine mit Bildern. Zum Glück, denn sonst wäre die Auswahl schwer gefallen.

Burmesische Nudeln

Lecker war’s!

Burmesische Nudeln

Star Cola Mandalay Myanmar

Und dazu eine Star-Cola!

Hier wurden die Nudeln noch per Hand geknetet, wir haben mal 5 Minuten gefilmt, wie Dumplings hergestellt werden:

 

Die weiteren Abende aßen wir in der Nähe vom Hotel. In der Pinya Street, etwa an der Ecke 87th Street, war ein Grillrestaurant, dass dem in Yangon sehr ähnlich war. Der nette junge Kellner sprach uns beim Vorbeilaufen an und wir freuten uns, dass er etwas englisch sprach. Also testeten wir das Lokal und es war so lecker. Leider hatte es keinen Namen, aber es befand sich in einem Haus, bei dem die Front fehlte oder wie der Kellner sagte „Wir renovieren im Moment“. Ja, ihr habt richtig gelesen, es gab keine Häuserfront und man konnte direkt in alle Stockwerke schauen. Wir aßen aber immer im Erdgeschoss, da wir Angst hatten, dass Karl aus dem oberen, ungesicherten Stockwerk stürzen könnte.

Wie auch in Yangon suchten wir hier an einem Kühlschrank verschiedene Spieße und Gemüse aus. Diese werden dann gegrillt und danach mit einer Würzmischung versehen. Hier muss man etwas aufpassen, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Karl wählte einmal ein (im Kühlschrank noch ungewürztes) Hühnerbein. Beim Grillen blieb es ungewürzt, aber danach wurde es mit einer Marinade versehen, die es in sich hatte. Dasselbe passierte teilweise mit dem Gemüse. Beim nächsten Besuch besprachen wir vorab mit unserem Kellner, dass Karls Speisen nicht gewürzt wurden. Das klappte auch problemlos und so fanden wir beim Essen in Mandalay für jeden von uns das Passende.

Barbecue Mandalay

Das nette Mädchen war fürs Grillen zuständig.

Barbecue Menü Mandalay

Ein Teil unseres Grillmenüs.

Und auch für Sebastian gab es etwas, was ihn sehr glücklich machte: Myanmar Bier und Black Shield Stout, beides direkt vom Faß. So ein Abendessen inkl. Getränke kostete etwa 12.000 Kyat (8,10€).

Für Essen in Mandalay und ein gutes Bett war also bereits gesorgt. Aber was kann man in Mandalay eigentlich anschauen? Gibt es dort atemberaubende Sehenswürdigkeiten oder ist die Stadt eher eine Enttäuschung? Da erfahrt ihr nächstes Mal wieder hier im Blog.

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5 Kommentare zu “Unterwegs in den Straßen von Mandalay
  1. Till@TiMaFe on Tour

    Lecker! Ich mochte Mandalay auch, waren 4 Nächte im eher ruhigeren Nordosten. Klar hat die Stadt auch ihre schmuddeligen Ecken, aber so ist das halt in Großstädten die nicht primär für Touristen rausgeputzt sind. Und in der Umgebung gibts so viel zu sehen, bin gespannt wo es euch überall hingezogen hat.

    1. Nina Autor des Beitrags

      Mandalay ist zwar manchmal schmuddelig, aber insgesamt fanden wir die Stadt sehr relaxt. Hat uns echt gut gefallen.

      Die nächsten Berichte folgen demnächst 🙂

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